AUSSTELLUNGSMEDIEN

»MACHTUrlaub«

Eröffnung: 2005

Auftraggeber: Dokumentationszentrum Prora

Ort: Binz (Rügen)

Unsere Leistungen: Medienstationen & Leuchtkästen der Ausstellung, Konzeption & Schnitt der Videos und Beiträge in den Hörstationen

Weitere Infos unter: https://www.proradok.de/ausstellungen/dauerausstellungen/

Über die Ausstellung: Seit dem 30. Juli 2004 ist in Prora die Dauerausstellung »MACHTUrlaub« zu sehen – eine vielschichtige Auseinandersetzung mit einem der größten Bauprojekte des Nationalsozialismus. Das »KdF-Seebad Rügen«, ursprünglich als gigantische Ferienanlage für die NS-Organisation »Kraft durch Freude« geplant, war ein zentrales Element der sozialpolitischen Propaganda des Regimes und ist bis heute die größte bauliche Hinterlassenschaft des »Dritten Reiches«.

Die Ausstellung beleuchtet die historische und ideologische Bedeutung Proras im Kontext der nationalsozialistischen Gesellschaftspolitik – insbesondere der Idee der »Volksgemeinschaft«. Ziel war es, durch scheinbare soziale Fürsorge Loyalität zu schaffen – bei gleichzeitiger Ausgrenzung aller, die nicht ins ideologische Weltbild passten.

Im ersten Ausstellungsteil wird die Geschichte Proras umfassend dokumentiert: von der Situation auf Rügen in der NS-Zeit über die Entstehung und Planung des Bauwerks bis zur späteren Nutzung im Zweiten Weltkrieg und in der DDR. Dabei wird auch der propagandistische Stellenwert der Anlage für das NS-Regime deutlich.

Der zweite Teil der Ausstellung widmet sich dem ideologischen Konzept der »Volksgemeinschaft« und den Organisationen, die es trugen – insbesondere der »Deutschen Arbeitsfront« und »Kraft durch Freude«. Gezeigt wird, wie das Regime durch diese Strukturen Loyalität erzeugte und gleichzeitig Andersdenkende, Juden, Menschen mit Behinderungen und politische Gegner systematisch ausschloss. Die Ausstellung stellt die Diskrepanz zwischen der inszenierten Gemeinschaft und der Realität des nationalsozialistischen Alltags klar heraus.

Alle Medienstationen – sowohl Audio- als auch Videoinhalte – sowie sämtliche Leuchtkästen der Ausstellung wurden vollständig von musealis konzipiert, produziert und umgesetzt. Die mediale Gestaltung spielt eine zentrale Rolle für das Ausstellungserlebnis: An Videostationen können Besucher historische Filmaufnahmen sehen, während an Audiostationen Zeitzeugen zu Wort kommen und Originaltöne die Vergangenheit hörbar machen. Zusätzlich wird im hauseigenen Kinoraum ein halbstündiger Begleitfilm zum »KdF-Seebad Prora« gezeigt – ebenfalls Teil unserer Medienproduktion.

»MACHTUrlaub« ist ein europäisches Gemeinschaftsprojekt, das in den Jahren 2003 und 2004 im Rahmen des EU-Programms Kultur 2000 realisiert wurde – gemeinsam mit Partnerinstitutionen aus Polen, Tschechien, den Niederlanden und Österreich.

Ein Projekt, das Geschichte nicht nur erzählt, sondern erlebbar macht – visuell, auditiv und eindrucksvoll inszeniert.