PODCASTS & FILME
Um/Bruch – Transformationsgesellschaft Ost 1989-1994
Auftraggeber: Gesellschaft zur Erforschung der Demokratie-Geschichte
Gefördert durch: Die Beauftragte der Bundesregierung für Ostdeutschland
Laufzeit: 2025 – 2026
Über das Projekt: Wie fühlt sich gesellschaftlicher Wandel an? Welche Chancen eröffnet er – und welche Brüche hinterlässt er? Diese Fragen stehen im Zentrum des Projekts »Um/Bruch – Transformationsgesellschaft Ost 1989–1994«, das wir im Auftrag der Gesellschaft zur Erforschung der Demokratie-Geschichte mitgestalten dürfen. Nach dem Mauerfall 1989 und der deutschen Vereinigung 1990 begann in Ostdeutschland eine Phase tiefgreifender Veränderungen. Die Zeit zwischen Aufbruch und Anpassung war geprägt von politischen Experimenten, neuen Handlungsspielräumen, aber auch Enttäuschungen und dem Gefühl des Fremdbestimmtseins. Ein zentrales Forum jener Jahre waren die Runden Tische, an denen Vertreter*innen der alten Staatsmacht und der oppositionellen Bürgerbewegungen gemeinsam nach Wegen in eine demokratische Zukunft suchten. Was damals entstand, war eine einzigartige politische Suchbewegung – offen, konflikthaft und voller Hoffnung.
Am 30. Januar 1990 traten in Berlin die Leiter von zentralen Medien und die Medienbeauftragten der neuen Parteien und Organisationen im Haus des Allgemeinen Nachrichtendienstes zum 2. Runden Tisch zusammen. Foto: Bundesarchiv, Bild 183-1990-0130-024 / Zimmermann, Peter / CC-BY-SA 3.0
Im Projekt »Um/Bruch« rücken wir diese Transformationsjahre in den Fokus und beleuchten sie aus der Perspektive derjenigen, die sie miterlebt und mitgestaltet haben. Unsere Agentur ist beauftragt, diese Geschichte medial zugänglich zu machen. Wir führen leitfadengestützte Interviews mit Zeitzeug*innen, die damals aktiv an den Prozessen des gesellschaftlichen Umbaus beteiligt waren – etwa an den Runden Tischen, in lokalen Initiativen oder politischen Gremien. Aus diesen Gesprächen und darüber hinaus geführten Interviews entstehen Podcasts und dokumentarische Videoclips, die persönliche Erinnerungen mit historischen Einordnungen verbinden. Zugleich begleiten wir öffentliche Veranstaltungen filmisch, bei denen Bürger*innen, Expert*innen und Zeitzeug*innen miteinander ins Gespräch kommen. An historischen Orten in Ostdeutschland wird diskutiert, wie der Wandel damals erlebt wurde, welche Gestaltungsspielräume es gab – und inwiefern die Erfahrungen von damals bis heute nachwirken.
Wir freuen uns, mit diesem Projekt einen Beitrag zur Sichtbarmachung dieser prägenden Phase der deutschen Geschichte leisten zu können. Denn die Erfahrungen der frühen 1990er-Jahre sind mehr als Erinnerungen – sie formen das politische Klima im Osten bis heute.